Frauensolidarität – aber richtig

Haft für ein Bibelzitat? Wie lange noch darf man meinen, was die Bibel sagt?

Der finnischen christlichen Politikerin Päivi Räsänen droht eine langjährige Haftstrafe, weil sie sich erlaubt hat, ihrer eigenen Kirche gegenüber die Bibel zu zitieren, sich für die Ehe von Mann und Frau ausgesprochen und sich geweigert hat, Abtreibungen durchzuführen. Die Ärztin, die mit einem Pastor ihrer lutherischen Kirche verheiratet ist, fünf Kinder und sechs Enkelkinder hat, war vor einigen Jahren Innenministerin ihres Landes. Nun soll wohl gerade an ihr ein Exempel statuiert werden. Das soll Angst machen und all jene einschüchtern, die dem nicht folgen wollen, was uns die LGBT-Lobby und die Propagandisten des Genderwahns aufzwingen wollen.

Die finnische Politikerin und frühere Innenministerin Päivi Räsänen

Im Jahr 2013 hatte Frau Räsänen als Innenministerin in einer Rede auf den evangelisch-lutherischen Missionstagen in Kankaanpää gesagt, es gebe Fälle, in denen man sich fragen müsse, ob man den Mut zeigen sollte, gegen die öffentliche Meinung, den Druck anderer und manchmal sogar gegen Vorschriften zu handeln. Auf die Frage, wann das sein könne, meinte sie in einem Interview mit dem pro-medienmagazin, sie sei als Ärztin mit Abtreibung konfrontiert gewesen und habe sich als Christin geweigert, sie durchzuführen.

Das Abtreibungsrecht in Finnland erkennt aber kein Recht des Arztes an, aus Gewissensgründen die Durchführung einer Abtreibung abzulehnen. Die einzige Möglichkeit sei dann, den Beruf aufzugeben. Sie sagt: „Ich habe auch klargemacht, dass Christen unter finnischem Gesetz in der Regel nicht mit solchen Entscheidungen konfrontiert sind und dass das finnische Gesetz eingehalten werden muss“.

Als sechs Jahre später ihre Kirche das offizielle Sponsoring für die Pride-Parade-2019 in Helsinki übernimmt, fragt die christliche Politikerin diese wie das zu der Grundlage der Kirche, der Bibel, passt und postet ein Foto mit Röm1,27.

Inzwischen gab es eine Ergänzung im finnischen Strafrecht, das im Zusammenhang mit beispielsweise Kriegsverbrechen unter „ethnischer Agitation“ auch die sogenannte Hassrede verbietet. Als Hassrede wird längst – nicht nur in Finnland – so ziemlich alles bezeichnet, was die jeweiligen Zensoren als Rassismus, Homophobie, Frauenfeindlichkeit ect anprangern wollen. Hass ist ein wunderbar dehnbarer Begriff, mit dem man jede nicht genehme Meinung abqualifizieren und auszuschalten versuchen kann.

Die finnische Parlamentsabgeordnete wurde inzwischen von der Polizei wegen angeblicher Hassrede mehrmals stundenlang verhört. Grund ist ihr Schreiben an ihre Kirche, ein Kommentar in einer Fernsehsendung im Jahr 2018, aber auch eine Broschüre zum Thema Sexualität, die sie vor 16 Jahren für eine christliche Organisation erstellt hatte.

In einem Interview der Generalstaatsanwältin sagt diese laut einem Beitrag in der Deutschen Tagespost, es sei zwar gestattet, Texte wie den Koran, die Bibel oder „Mein Kampf“ aus historischer Sicht zu zitieren, nicht aber deren Meinung zu vertreten.

Abgesehen davon, dass die Interviewte die Bibel und Hitlers Machwerk anscheinend in einem Atemzug nennt, ist hier etwas geschehen, was man nur einen Supergau der Meinungsfreiheit, der Redefreiheit und der Religionsfreiheit nennen kann. Sie sagt, man dürfe die Meinung der Bibel nicht vertreten!

Die Anwendung des Unterpunkts des Paragraphen zur „Ethnischen Agitation“ würde nach deren Ansicht – immerhin Generalstaatsanwältin – dazu führen, dass man nicht mehr glauben darf, was die Bibel sagt. Dass man sich jedenfalls zu seiner Meinung über Gott und seine Lehren nicht mehr bekennen darf. Der Glaube an den liebenden Gott und das Reden über ihn wird zur Hassrede erklärt. Schlimmer geht es nicht!

In allen drei Punkten, die Frau Räsänen vorgeworfen werden, drohen ihr jeweils zwei Jahre Gefängnis. Die Polizei bestätigt laut Helsinki Times, dass ermittelt werde, die Ermittlungen aber noch nicht abgeschlossen seien. Die Politikerin meint, dass der Fall nicht an die Staatsanwaltschaft gehe, sagt: „Ich bin jedoch besorgt, wenn Bibelzitate auch nur für „einigermaßen“ illegal gehalten werden. Ich hoffe, dass dies nicht zur Selbstzensur unter Christen führen wird.“

ADF-International – eine glaubensbasierte Organisation von Juristen, die die fundamentalen Freiheitsrecht und die allen Menschen innewohnende Würde verteidigt – ist an der Seite dieser christlichen Frau und Politikerin. Und wir sind mit ihr solidarisch.

Diese Solidarität gilt nicht nur ihr, sondern sie ist auch für uns selbst unerlässlich, denn auch bei uns wird längst Vieles als Hassrede eingestuft, was es ganz sicher nicht ist. Auch bei uns gibt es immer mehr cancel culture die unterdrückt, was dem Mainstream der Zensoren widerspricht.

Wir werden uns der Selbstzensur nicht unterwerfen. Schlimm allerdings, dass das inzwischen manchmal schon Mut erfordert.

Aber wir sind ja selbstbewusste Frauen, die wissen wofür sie stehen. Für das nämlich, was Frau Räsänen so bekräftigt: „Ich werde das Recht, meinen Glauben zu bekennen, weiterhin verteidigen, auch damit andere ihr Recht auf Glaubens- und Meinungsfreiheit künftig wahrnehmen können. Ich bleibe dabei, meine Aussagen sind legal und dürfen nicht einfach zensiert werden.“

Ursula Zöller

Bild: Mit freundlicher Genehmigung von Päivi Räsänen

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